Ein weiterer Ausklang nach einem Aufenthalt im Gannerhof ist das Rezept zur Gerstensuppe. Hintergrund ist, das ich die Gelegenheit genutzt habe um aus der Schmiedhofer Mühle Rollgerste mitzunehmen. Wenn auch der Fokus auf dem Orzotto lag, so ist doch die Grundlage für die Gerstensuppe vorhanden. Allerdings soll noch darauf hingewiesen sein, dass es große und kleine Rollgerste gibt und ich, für das Orzotto, die große gekauft habe. Die kleine ist kein volles Korn sondern weit geschält. Gut zu sehen ist dies auf Wikipedia. Diese geschälte und entkeimte Variante wird in Deutschland als Graupen, in Polen als Kasza jęczmienna łamana, das ganze Korn wird als Pęczak polerowany bezeichnet. Die Gerstensuppe hat eine lange Tradition im Alpenraum, dies zeigt zum Beispiel ein Fundstück am Wegesrand im Villgratental und wurde unter anderem zum Kirchtag serviert. Aber die Gerstensuppe ist nicht nur im Alpenraum verbreitet. Auch in Polen ist sie als Krupnik bekannt.
Also dann mal los:
- 40 g Rollgerste, nach Geschmack groß oder klein
- 50 g durchwachsener Speck
- 0,5 l Rinderbrühe
- 1 große Möhre
- 1/4 Knolle Sellerie
- 1 große Zwiebel
- 1 Blatt Lorbeer
- 1/4 einer großen Stange Lauch
- 1 große Kartoffel
- 1 Hand voll weiße Bohnen
- 250 g durchwachsener Speck als Einlage
Die Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Rollgerste In einem feinen Sieb waschen und abtropfen lassen. Lauch putzen und in Streifen schneiden, restliches Gemüse und die Kartoffeln nach Art putzen und in feine Brunoise würfeln. Mit den 50 g Speck ebenso verfahren. Den Speck in einer passenden Kasserolle mit wenig Öl bei mittlerer Hitze auslassen, die Gerste, Lorbeer und die Gemüse zugeben und etwa 10 Minuten mitschmoren. Mit der Brühe ablöschen und für 1 1/2 Stunden bei kleiner Hitze köcheln lassen. Danach die Kartoffeln und den Lauch zugeben und weitere 20 Minuten köcheln. Den Speck entnehmen, kurz ein wenig abkühlen lassen, ebenfalls in Würfel schneiden und wieder zur Suppe geben. Mit Pfeffer und Salz würzen.
Zur Suppe passt gut ein würziges Brot, entweder Roggen, zum Beispiel Marlenes Ochenbrot-Interpretation oder zum Beispiel das Jausenlaiberl.