Dinner Time

Wer Kochen als eine triviale, allein der Lebenserhaltung dienende Tätigkeit begreift, verwehrt sich selbst einen großen Teil sozialen Lebens. Das Ergebnis, nämlich ein gemeinsames Essen, ist wesentlich mehr als nur Nahrungsaufnahme. Im Gegenteil ist ein gemeinsames Essen zentraler Bestandteil des Kulturguts der vergangenen Jahrtausende. Dieses Kulturgut reicht in all seinen Spielarten vom gemeinsamen Essen von den alten Sippen der Jäger und Sammler über die Gelage der römischen Kaiser, der opulenten Empfänge der neuzeitlichen Königshäuser, der Entwicklung der Sterneküche in modernen Restaurants sowie allen Familienfesten und der meisten Freundschaftsereignisse. Der Tiefpunkt der Kochkultur war aus meiner Sicht erreicht, als mit Pizzaschachteln vollgestopfte Müllcontainer zu Corona-Zeiten die Keller vollstopften. Küche ist heute divers und zum Teil vom Fehlentwicklungen geprägt. Es soll hier kein Forum entstehen um diese Angelegenheiten zu diskutieren, es ist auch schon von ernährungswissentschaftlicher Seite genug gesagt und geschreiben worden und wird immer noch (ich nehme hierbei die Mehrheit all der Blogger und Infuencer aus), aber ich möchte einem sinnvollen Umgang mit dem Thema Ernährung Vorschub leisten, ja anmahnen. Ein umfangreicher Aspekt ist, neben den ganzen negativen Auswirkungen der „Fast-Food“-Ernährung und sonstiger Industrieproduktion mit größtenteils hochverarbeiteten Nahrungsmitteln, die sehr wohl auch zu beobachtende Gegenbewegung in Richtung Qualität, die aber auch nicht ans Ziel kommt, in dem Sie Steaks vom Kobe-Rind auf den heimischen Grill verfrachtet. Vielmehr geht es für mich darum, wie die Küche ein derartiges Essen gestaltet und nebenbei eine einladende Athmosphäre geschaffen wird die das Beste aus einem Essen macht. Ich lasse auch das Argument der Kosten nicht stehen. Meine Großmutter hat mit den ihr während zweier Weltkriege zur Verfügung stehenden Mitteln aus meiner Sicht hervorragend gekocht.

Dieses Kapitel bildet damit einen zentralen Punkt in meinem Schreiben. Ich möchte an dieser Stelle aufzeigen, was gute Küche aus meiner Perspektive ausmacht. Um der Sache eine Struktur zu verleihen sortiere ich nach der Komplexität und nicht nach der Anzahl der Gänge. Die Komplexität richtet sich nach dem zeitlichen Aufwand aus.

  • Einfache Menüs
  • Mittelschwere Menüs
    • Dinner one: Salade Nicoise als Amuse-Gueule / Julienne von der roten Beete mit Meerrettich / Schaumig und cremig vom Spitzpaprika / Risotto mit grünem Spargel / Griessflammerie mit Holunderbeersauce / Käseauswahl / Baguette mit Wallnuss / Riesling 2022, Constance Muller, Alsace / Sauvignon Blanc, Clotilde Davenne, Saint-Bris
    • Dinner two: Amuse Bouche: Pickled vom Kürbis / Praline vom Ochsenbein, Insalata Caprese / Wallnussbrot, Dialog von Coer de Boef und Spitzpaprika / Croutons, Dorsch in Sesam und Schwarzkümmel / wilder Broccoli, Risotto Piemontaise, Rollgerste / Birnen- Portweinmousse / Pistazienknusper, Gemischter Satz 2021, Loimer, Langenlois
  • Aufwändige Menüs