Osterzopf

Kochstück:25 g Mehl Typ 450
125 ml Wasser
Hauptteig:Kochstück
500 g Mehl Typ 720
150 ml Milch (lauwarm)
20 g Hefe
70 g Butter
1 Ei
70 g brauner Zucker
Mark aus 4 kleinen Vanilleschoten
15 g Salz
1 TL Zitronenzesten
sonstige Zutaten:Zum Abglanzen und Bestreuen:
1 Ei
1 EL Milch
4 EL brauner Zucker
4 EL gemahlene Mandel
Backart:freigeschoben
Knetzeit:15 Minuten mit Kethaken
Backzeit:30 Minuten
Starttemperatur:220 Grad
Endtemperatur:180 Grad
Schwaden:beim Einschiessen kräftig
nach 8 bis 10 Minuten ablassen
Besonderheiten:

Der Osterzopf ist ein Traditionsgebäck und wird in Norddeutschland in diversen Varianten zubereitet, in der klassischen Variante lediglich mit grobem Hagelzucker bestreut aber auch mit Marzipan oder Rosinen gebacken. Hier nun ein einfaches Rezept, dass aber gut gelingt, wenn man ein paar Hinweise beherzigt. Der Teig sollte vom Ansatz bis in den Ofen zügig durchverarbeitet werden. Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben. Ich habe der Hefe 10 Minuten zur Aktivierung in Milch und Mehl gegönnt, dem Teig 60 Minuten Teigruhe und dem fertigen Zopf 30 Minuten Stückgare erlaubt. Die angegebene Menge Hefe stellt bei zügiger Verarbeitung ein voluminöses Aufgeben sicher. Man sollte beim ersten Kneten des Teiges Geduld aufbringen. Die Knetzeit ist wichtig damit sich der Teig gut strukturieren kann.

Das Rezept stammt von Marcel Paa, ich habe es mit kleinen Änderungen übernommen. Das Kochstück am Vortag ansetzen und über Nacht reifen lassen. Mehl in eine ausreichend große Schüssel geben und in der Mitte eine Kuhle eindrücken. Die Hälfte der Milch in die Kuhle gießen und die Hefe hineinbröseln. Durch leichtes Rühren die Hefe lösen und mit wenig Mehl verrühren. Mit ein bisschen weiterem Mehl vom Rand bedecken und 10 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Derweil Eigelb, zerlassene Butter, Zucker, Salz und Vanille in einer separaten Schüssel vermengen. Die Masse zusammen mit dem Kochstück und der restlichen Milch zum Mehl geben und im Kneter erst 5 Minuten langsam, danach 10 Minuten schnell kneten. Den Teig an warmen Ort 60 Minuten ruhen lassen.

Nach der Teigruhe den Teig dehnen und falten, in drei Portionen teilen, diese in mehreren Runden, zwischendrin immer wieder 5 Minuten entspannen lassen, zu Strängen wirken und zu einem Zopf flechten. Den fertigen Zopf auf Backpapier absetzen und weitere 30 Minuten bis zur knappen Gare gehen lassen. Ist die Stückgare zu lang bleibt kein Ofentrieb mehr nach und der Zopf spring nicht richtig auf. An dieser Stelle noch ein Hinweis. Marcel führt den fertigen Teigling für 12 bis 16 Stunden kalt. Das macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man wie im Originalrezept einen Anteil Sauerteig zugibt und die Zeit der Säuerung dient. Ich finde die Option interessant aber ein bisschen overengineered. Das Gebäck ist schon weit entfernt von aller Industrieware, von erheblich besserer Qualität und es gibt noch reichlich anderes zu tun in der Küche zu Ostern. Bescheiden wir uns also. Wer Zeit und Muße hat kann 5 g Hefe im Hauptteig durch 10 g Anstellgut ersetzen und wie von Marcel beschreiben durch die Nacht führen. Ein Eigelb mit einem Esslöffel Milch verrühren. Vorm Einschiessen den Zopf mit dem EI-Milch-Gemisch abglanzen sowie mit Zucker und mit gemahlener Mandel bestreuen. Im vorgeheizten Backofen auf dem heissen Blech bei 220 Grad 10 Minuten anbacken und bei 180 Grad in 30 Minuten ausbacken.

Man sollte den Osterzopf schnell verzehren da er Aufgrund der offenen Teigstruktur sehr schnell austrocknet. Das Kochstück sorgt für einen längeren Halt aber den vierten Morgen sollte der Zopf nicht mehr erleben. Spät abends backen, früh morgens essen ist die ideale Kombination. Als Begleiter sind Butter, Fruchtaufstriche und Honig sowie ein frischer Kaffee die Waffen der Wahl.

Ich hab den den Süßstoff gegen braunen Zucker und die Tonka Bohne gegen Burbon-Vanille getauscht. Die Treibkraft der Hefe bitte nicht unterschätzen. Ich habe aus dem doppelten Rezept zwei Zöpfe gewirkt und zusammen auf dem Blech gebacken. Das war schon eng. Möchte man Backfehler vermeiden und die Zöpfe sicher freigeschoben backen sollte man einen zur Zeit backen. Dabei kann der Kühlschrank dann doch helfen um die Gare des zweiten Zopfes ein wenig zu verzögern. Nicht irritieren lassen, der Zopf ist nicht so dunkel wie er auf den Bildern wirkt. Das liegt am Licht im Backofen.