Wie schon die Käsekraier oder der Tafelspitz, so ist auch das Wiener Schnitzel eine Institution in der Wiener Küche. Der Wiener hat absolut klare Vorstellungen wie es zubereitet beziehungsweise serviert werden muss, Abweichungen sind nicht vorgesehen. Marcel Prenz hat über die Zubereitung sehr ausführlich ausgeholt, dem hab ich nichts hinzuzufügen außer daß ich das Schnitzel etwas dicker mag, etwa 4 mm, es sollte noch etwas Fleisch in der Panade daherkommen. Da ich mich nicht gern Dogmen unterwerfe esse ich das Schnitzel auch gern mit Bratkartoffeln, Kartoffelsalat oder Kartoffelstampf esse. Und vielleicht noch die eine oder andere letzte Ergänzung. Damit sich die Panade schön wellt sollte das Schnitzel in der Pfanne durch fortwährendes Schwenken in Bewegung gehalten werden. Und um es nochmal klar zu sagen, ein paniertes Schnitzel vom Schwein wird auch in hundert Jahren nicht zum Wiener Schnitzel sondern bleibt ein Schweineschnitzel Wiener Art, was allerdings auch schon eine unsinnige Bezeichnung ist, sagt sie doch nur, daß sich der Wirt auch noch die sonst üblichen Billigsoßen aus dem Großhandel und weitere Beilagen spart und es auch noch gern mit Industriefritten serviert. In Deutschland eine weit verbreitete Unsitte, wer es nicht merkt hat Pech.